Sackgasse Alkohol? – Es gibt Hilfe!

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Alkoholprävention

Wenn die Ursachen eines Problems vielfältig sind, gestaltet sich dessen Prävention schwierig. Ziel der Prävention ist es, durch einen globalen, das Kindesalter bereits einschliessenden Gesundheitsansatz, durch spezifische Betreuung von gefährdeten Jugendlichen sowie durch Vorstösse auf politischer Ebene das Risiko des Einstiegs in die Sucht zu mindern. Für eine effizientere Prävention sind jedoch mehr finanzielle Mittel nötig!

Schon im Kindesalter: positive Merkmale des einzelnen verstärken
Sucht oder ein problematischer Konsum sind nicht allein auf das jeweilige Genussmittel zurückzuführen, sondern entstehen immer auch aufgrund einer individuellen Anfälligkeit. Präventionsfachleute betonen deshalb, wie wichtig die Festigung der Kompetenzen von Kindern ist, um ihnen zu helfen, sich geistig, körperlich und in ihrem Umfeld wohl zu fühlen. Durch die Primärprävention werden Kinder und Jugendliche dazu befähigt, sich ihrer persönlichen Ressourcen bewusst zu werden und diese zu verstärken. Als Mittel zur Erreichung dieser Ziele werden Spiele, Videos, Ausstellungen und weitere Aktivitäten eingesetzt, die sich als Aufhänger für Diskussionen eignen. Die grosse Schwierigkeit dabei bilden die befrachteten Stundenpläne, in denen sich die Prävention keinen echten Platz zu erobern vermag, obwohl sie gerade in der Schule besonders wirksam ist.

Gefährdete Jugendliche: individuelle Betreuung und Begleitung
In bestimmten Lebenssituationen können Menschen besonders verletzlich werden, beispielsweise bei Schulversagen, Abbrechen der Lehre, Spannungen in der Familie oder gescheiterten Liebesbeziehungen. Der Konsum von Substanzen wie Alkohol bringt scheinbar zunächst rasche Erleichterung, doch ist die Gefahr, abhängig zu werden, in derartigen Situationen bei Jugendlichen erheblich. Im Erziehungs- und Bildungswesen werden deshalb Betreuungs- und Begleitangebote entwickelt, damit diese Jugendlichen wieder ihr Gleichgewicht, ihr Selbstvertrauen, den Bezug zur Familie und zur Gesellschaft finden. Mit der Unterstützung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) laufen gegenwärtig beispielsweise 13 Projekte im Rahmen des Programms supra-f, die von diesem Ansatz der Suchtprävention ausgehen.

Auf politischer Ebene handeln: Klarheit und Konsequenz
Für den Konsum und Verkauf von Alkohol braucht es zwingend klare Rahmenbedingungen, vor allem im Hinblick auf den Schutz der Jugendlichen. Prävention heisst auch, für den Vollzug der bestehenden – leider allzu häufig nicht eingehaltenen – gesetzlichen Vorschriften zu sorgen. Das Alkoholgesetz verbietet in der ganzen Schweiz den Verkauf und die Abgabe von Spirituosen an Minderjährige unter 18 Jahren; die meisten Kantone kennen zudem ein Abgabeverbot von Wein, Bier und Most an unter 16-Jährige (siehe dazu die Web-Site www.sfa-ispa.ch). Wer Alkoholvorbeugung betreibt, muss auf der Anwendung dieser Gesetze beharren, Kantone dazu anhalten, diese gegebenenfalls zu erlassen sowie bei den Preisen für alkoholfreie Getränke ansetzen. Die Verbilligung der Spirituosenpreise seit der Einführung des Einheitssteuersatzes im Juli 1999 hat auch die letzten Zweifel ausgeräumt, dass der Preis bei der Wahl eines Getränks eindeutig mitentscheidend ist.  

Erwachsene: Prävention für sie und mit ihnen!
An Erwachsene gerichtete Botschaften sollen das Bewusstsein für Situationen fördern, in denen sich ein Verzicht auf Alkoholkonsum empfiehlt: u.a. Arbeit, Lenken eines Fahrzeugs, Schwangerschaft. Zudem sollen Erwachsene daran gehindert werden, ihren eigenen Konsum zu verharmlosen (siehe dazu den beiliegenden Beitrag «Alles im Griff?»).  Erwachsene sind aber auch wichtige Vermittler von Präventionsbotschaften an Kinder und Jugendliche. Zuweilen verspüren Erwachsene eine Diskrepanz zwischen ihrer Haltung und ihrem Verhalten gegenüber dem Alkohol: «Darf ich erst dann mit Kindern über Alkohol sprechen, wenn ich selbst keinen mehr trinke?» Erwachsene müssen wissen, dass ein verantwortungsbewusster persönlicher Umgang mit dem Alkohol es erlaubt, offen über die Risiken des Alkoholkonsums sowie darüber zu sprechen, dass Alkohol nichts für Kinder ist. Durch diese Art von Botschaften verstärken sie implizit den inneren Zusammenhang sämtlicher Präventionsbemühungen.

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Das Projekt wird durch den Nationalen Alkoholpräventionsfonds finanziert.